"Andy und Marwa. Zwei Kinder und der Krieg" von Jürgen Todenhöfer
"Andy und Marwa. Zwei Kinder und der Krieg" von Jürgen Todenhöfer
(Goldmann Verlag, 192 Seiten)
Kurzbeschreibung:
Zwei Kinder bezahlen für den Krieg. Marwa, ein Mädchen aus einem Armenviertel Bagdads, ist zwölf Jahre alt, Andy, ein Schüler aus Florida, ist achtzehn, als der Krieg im Irak ihre Träume zerstört...
Jürgen Todenhöfer erzählt die Weltgeschichte aus Sicht der Opfer. Er verbindet das Leben von Andy und Marwa, die 12.000 Kilometer voneinander entfernt aufwachsen, zu einem Schicksal. Für beide sind die Anschläge auf das World Trade Center am 11. September 2001 noch ein fernes Ereignis. Sie ahnen nicht, dass an diesem Tag die Weichen ihres Lebens neu gestellt werden. Marwa träumt davon, Ärztin zu werden und eines Tages ihre Familie aus dem Elend herauszuholen. Andy hat sich als Reservist bei den Marines verpflichtet, um deren Training mitzumachen und nebenher etwas Geld zu verdienen. Als der Irak-Krieg heraufzieht, wird seine Einheit nach Kuwait verlegt.
Am 7. April, dem Schicksalstag der beiden, steht Andys Einheit vor den Toren Bagdads, nur noch wenige Kilometer von Marwa entfernt, deren Stadtteil bislang verschont wurde, weil es dort nichts mehr zu zerstören gab. Eine irakische Granate, die Andy aus seinem Panzerwagen schleudert, und eine amerikanische Splitterbombe, die Marwas Bein zerfetzt und ihre kleine Schwester tötet, beenden die Träume der beiden am selben Tag.
Die Geschichte zweier junger Menschen erzählt als Plädoyer gegen den Krieg, gegen das sinnlose Sterben und für eine Politik der Menschlichkeit. Jürgen Todenhöfer ist überzeugt: Das Sterben wird nur enden, wenn die Kulturen sich gegenseitig respektieren.
Meine Meinung:
Wie schon Todenhöfers erstes Buch hat mich auch Andy und Marwa sehr bewegt. Die Lebensgeschichten von Andy und Marwa werden parallel erzählt - mit Zuspitzung des Irak-Konflikts baut Todenhöfer zwischendrin immer wieder Ausschnitte der Ansprachen von Bush an sein Volk ein, die angesichts Andys und Marwas Situation der blanke Hohn sind! Natürlich war mir die Thematik nicht unbekannt, aber wieder einmal alles schwarz auf weiß zu lesen, lässt mich beinahe platzen vor Wut!
Sehr interessant war auch das Beileidsschreiben von Bush an Andys Eltern, deren Antwort darauf und der Fakt, dass sie daraufhin nichts mehr von seiten der Regierung gehört haben. Man könnte natürlich aufführen, dass Andy sehr naiv gehandelt hat, als er sich bei den Marines einschrieb, um die Gratis-Gewichtheberhandschuhe zu bekommen. Andererseits frage ich mich auch, warum seine Einheit an der Spitze der Truppen in den Irak einmaschiert ist, wo Andy und seine Kameraden gerade mal die Grundausbildung hinter sich hatten und völlig unerfahren waren.
Fazit: Ein sehr gutes Buch welches den Irrsinn des Irakkriegs und von Krieg generell aufzeigt.
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Erster Satz:
Das Leben eines Kindes ist mehr wert als der Kriegsruhm aller Staatschefs der Welt zusammen.
Letzter Satz:
Im Interesse unserer Kinder - aber auch im Interesse der Kinder der muslimischen Welt.
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Mein Rating:
(Goldmann Verlag, 192 Seiten)
Kurzbeschreibung:
Zwei Kinder bezahlen für den Krieg. Marwa, ein Mädchen aus einem Armenviertel Bagdads, ist zwölf Jahre alt, Andy, ein Schüler aus Florida, ist achtzehn, als der Krieg im Irak ihre Träume zerstört...
Jürgen Todenhöfer erzählt die Weltgeschichte aus Sicht der Opfer. Er verbindet das Leben von Andy und Marwa, die 12.000 Kilometer voneinander entfernt aufwachsen, zu einem Schicksal. Für beide sind die Anschläge auf das World Trade Center am 11. September 2001 noch ein fernes Ereignis. Sie ahnen nicht, dass an diesem Tag die Weichen ihres Lebens neu gestellt werden. Marwa träumt davon, Ärztin zu werden und eines Tages ihre Familie aus dem Elend herauszuholen. Andy hat sich als Reservist bei den Marines verpflichtet, um deren Training mitzumachen und nebenher etwas Geld zu verdienen. Als der Irak-Krieg heraufzieht, wird seine Einheit nach Kuwait verlegt.
Am 7. April, dem Schicksalstag der beiden, steht Andys Einheit vor den Toren Bagdads, nur noch wenige Kilometer von Marwa entfernt, deren Stadtteil bislang verschont wurde, weil es dort nichts mehr zu zerstören gab. Eine irakische Granate, die Andy aus seinem Panzerwagen schleudert, und eine amerikanische Splitterbombe, die Marwas Bein zerfetzt und ihre kleine Schwester tötet, beenden die Träume der beiden am selben Tag.
Die Geschichte zweier junger Menschen erzählt als Plädoyer gegen den Krieg, gegen das sinnlose Sterben und für eine Politik der Menschlichkeit. Jürgen Todenhöfer ist überzeugt: Das Sterben wird nur enden, wenn die Kulturen sich gegenseitig respektieren.
Meine Meinung:
Wie schon Todenhöfers erstes Buch hat mich auch Andy und Marwa sehr bewegt. Die Lebensgeschichten von Andy und Marwa werden parallel erzählt - mit Zuspitzung des Irak-Konflikts baut Todenhöfer zwischendrin immer wieder Ausschnitte der Ansprachen von Bush an sein Volk ein, die angesichts Andys und Marwas Situation der blanke Hohn sind! Natürlich war mir die Thematik nicht unbekannt, aber wieder einmal alles schwarz auf weiß zu lesen, lässt mich beinahe platzen vor Wut!
Sehr interessant war auch das Beileidsschreiben von Bush an Andys Eltern, deren Antwort darauf und der Fakt, dass sie daraufhin nichts mehr von seiten der Regierung gehört haben. Man könnte natürlich aufführen, dass Andy sehr naiv gehandelt hat, als er sich bei den Marines einschrieb, um die Gratis-Gewichtheberhandschuhe zu bekommen. Andererseits frage ich mich auch, warum seine Einheit an der Spitze der Truppen in den Irak einmaschiert ist, wo Andy und seine Kameraden gerade mal die Grundausbildung hinter sich hatten und völlig unerfahren waren.
Fazit: Ein sehr gutes Buch welches den Irrsinn des Irakkriegs und von Krieg generell aufzeigt.
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Erster Satz:
Das Leben eines Kindes ist mehr wert als der Kriegsruhm aller Staatschefs der Welt zusammen.
Letzter Satz:
Im Interesse unserer Kinder - aber auch im Interesse der Kinder der muslimischen Welt.
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Mein Rating:
Ninari - 11. Nov, 11:32