"Das japanische Rätsel" von Suzanne Visser
"Das japanische Rätsel" von Suzanne Visser(Original Titel: "De Vismoorden"; List Verlag 2003; 360 Seiten)
Kurzbeschreibung:
Immer wieder werden im Großraum Tokio kunstvoll zugerichtete Leichen gefunden. Ein internationales Expertenteam nimmt sich der Fälle an. Die Ermordeten sind alle weiß: Europäer, Amerikaner und Australier. Auf den ersten Blick ein Roman um einen Serienkiller, ist "Das japanische Rätsel" letztlich ein Buch über die Andersartigkeit japanischer Kultur und Lebensweise. Ein internationales Expertenteam erlebt diese Fremdheit am eigenen Leibe - und kommt so dem Rätsel auf die Spur. Bald schon finden sich neue Spuren, obwohl das Team mit heftigen Verständigungsschwierigkeiten zu kämpfen hat, zu groß sind die kulturellen Unterschiede in Denken und Handeln. Aber gerade hier liegt der Schlüssel zur Aufklärung der Verbrechen. Äußerst intelligent kleidet Suzanne Visser, die selbst lange in Japan gelebt hat, ihr Buch in eine Kriminalhandlung. Aus der direkten Auseinandersetzung der westlichen "Detektive" mit der japanischen Wirklichkeit erwächst ein so spannendes wie erhellendes Bild einer uns nach wie vor fremden Gesellschaft und Kultur.
Meine Meinung:
Dieses Buch habe ich auf einem Mängelware-Wühltisch bei Walmart gefunden und da mich das Cover sehr angesprochen hat und ich ein gewisses Faible für Japan habe, musste es unbedingt noch mit in den Einkaufswagen. Von der Autorin hatte ich noch nie etwas gehört, aber der Klappentext versprach einen Krimi mit vielen Informationen über die japanische Kultur. Allerdings muss ich gestehen, dass das Buch dann mehrere Monate auf meinem Regal in der "muss-ich-irgendwann-mal-lesen-ist-aber-nicht-so-dringend Ecke" vor sich hinstaubte. Ich weiß auch nicht, welche Eingebung mich an Neujahr danach greifen ließ, jedenfalls habe ich die nächsten Stunden lesend auf dem Bett verbracht und gleich die ersten 70 Seiten aufgefressen.
Die Handlung ist im Präsens geschrieben und der Schreibstil wirkt anfangs sehr hölzern (vielleicht liegt es an der Übersetzung aus dem Niederländischen!?). Trotzdem hat mich die Geschichte schnell gefangen - erstmal nicht so sehr wegen der Serienmörder-Geschichte, sondern ehr wegen den sehr interessanten Details über die Japaner und ihre Lebensweise. Schon nach kurzer Zeit fühlt man nicht nur den Jetlag des internationalen Ermittlerteams, sondern auch deren Angespanntheit umgeben von dieser völlig anderen Kultur. Als Leser begleitet man jeden der zehn Ermittler auf seiner Suche nach dem Serienkiller, jeder geht seine Nachforschungen anders an und jeder hat mit anderen Problemen zu kämpfen.
Ab Mitte des Buches kommt dann auch die Kriminalhandlung richtig in Gang. Während die Ermittlungen anfangs hauptsächlich aus viel Büroarbeit, Besprechungen, Auswertungen und Befragungen bestehen (unterbrochen von den täglichen Spielchen der chinesischen Polizeipsychologin), kommt man plötzlich der Gemeinsamkeit der Opfer auf die Spur. Ausnahmslos alle Opfer fühlten sich in Japan einsam, waren depressiv und haben regelmäßig die Telefonseelsorge für Ausländer in Anspruch genommen.
Alles in allem ein überraschend gutes Buch, welches ich auf jeden Fall erstmal behalten will (behalten = irgendwann in 100 Jahren nochmal lesen will).
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Erster Satz:
"Die Abflusslöcher von Badewanne, Spüle und Waschbecken sind groß wie Untertassen, und darin hängt ein Sieb von der Größe eines Spielzeugeimers, um Teeblätter und anderes aufzufangen."
Letzter Satz:
"Robynne blickt ihn böse an."
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Mein Rating:
Kurzbeschreibung:
Immer wieder werden im Großraum Tokio kunstvoll zugerichtete Leichen gefunden. Ein internationales Expertenteam nimmt sich der Fälle an. Die Ermordeten sind alle weiß: Europäer, Amerikaner und Australier. Auf den ersten Blick ein Roman um einen Serienkiller, ist "Das japanische Rätsel" letztlich ein Buch über die Andersartigkeit japanischer Kultur und Lebensweise. Ein internationales Expertenteam erlebt diese Fremdheit am eigenen Leibe - und kommt so dem Rätsel auf die Spur. Bald schon finden sich neue Spuren, obwohl das Team mit heftigen Verständigungsschwierigkeiten zu kämpfen hat, zu groß sind die kulturellen Unterschiede in Denken und Handeln. Aber gerade hier liegt der Schlüssel zur Aufklärung der Verbrechen. Äußerst intelligent kleidet Suzanne Visser, die selbst lange in Japan gelebt hat, ihr Buch in eine Kriminalhandlung. Aus der direkten Auseinandersetzung der westlichen "Detektive" mit der japanischen Wirklichkeit erwächst ein so spannendes wie erhellendes Bild einer uns nach wie vor fremden Gesellschaft und Kultur.
Meine Meinung:
Dieses Buch habe ich auf einem Mängelware-Wühltisch bei Walmart gefunden und da mich das Cover sehr angesprochen hat und ich ein gewisses Faible für Japan habe, musste es unbedingt noch mit in den Einkaufswagen. Von der Autorin hatte ich noch nie etwas gehört, aber der Klappentext versprach einen Krimi mit vielen Informationen über die japanische Kultur. Allerdings muss ich gestehen, dass das Buch dann mehrere Monate auf meinem Regal in der "muss-ich-irgendwann-mal-lesen-ist-aber-nicht-so-dringend Ecke" vor sich hinstaubte. Ich weiß auch nicht, welche Eingebung mich an Neujahr danach greifen ließ, jedenfalls habe ich die nächsten Stunden lesend auf dem Bett verbracht und gleich die ersten 70 Seiten aufgefressen.
Die Handlung ist im Präsens geschrieben und der Schreibstil wirkt anfangs sehr hölzern (vielleicht liegt es an der Übersetzung aus dem Niederländischen!?). Trotzdem hat mich die Geschichte schnell gefangen - erstmal nicht so sehr wegen der Serienmörder-Geschichte, sondern ehr wegen den sehr interessanten Details über die Japaner und ihre Lebensweise. Schon nach kurzer Zeit fühlt man nicht nur den Jetlag des internationalen Ermittlerteams, sondern auch deren Angespanntheit umgeben von dieser völlig anderen Kultur. Als Leser begleitet man jeden der zehn Ermittler auf seiner Suche nach dem Serienkiller, jeder geht seine Nachforschungen anders an und jeder hat mit anderen Problemen zu kämpfen.
Ab Mitte des Buches kommt dann auch die Kriminalhandlung richtig in Gang. Während die Ermittlungen anfangs hauptsächlich aus viel Büroarbeit, Besprechungen, Auswertungen und Befragungen bestehen (unterbrochen von den täglichen Spielchen der chinesischen Polizeipsychologin), kommt man plötzlich der Gemeinsamkeit der Opfer auf die Spur. Ausnahmslos alle Opfer fühlten sich in Japan einsam, waren depressiv und haben regelmäßig die Telefonseelsorge für Ausländer in Anspruch genommen.
Alles in allem ein überraschend gutes Buch, welches ich auf jeden Fall erstmal behalten will (behalten = irgendwann in 100 Jahren nochmal lesen will).
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Erster Satz:
"Die Abflusslöcher von Badewanne, Spüle und Waschbecken sind groß wie Untertassen, und darin hängt ein Sieb von der Größe eines Spielzeugeimers, um Teeblätter und anderes aufzufangen."
Letzter Satz:
"Robynne blickt ihn böse an."
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Mein Rating:
Ninari - 5. Jan, 14:09