"Der steinerne Gast" von Barbara von Bellingen
"Der steinerne Gast" von Barbara von Bellingen
(Heyne Verlag, 317 Seiten)
Kurzbeschreibung:
Dr. Faber muss eine junge Frau obduzieren, die völlig überraschend gestorben ist. Felicitas, seine Frau, schmuggelt sich in den Obduktionssaal und versteckt sich dort. Sie ist chronisch neugierig und will wissen, was mit der Frau passiert ist. Es stellt sich heraus, dass die Tote im dritten Monat schwanger war und Opfer einer unsachgemäßen Abtreibung geworden ist. Für Felicitas ein Grund, die Sache weiter zu verfolgen. Während sie mit ihrem Mann eine Aufführung von Mozarts "Don Giovanni" sieht, kommt es zu einem zweiten Todesfall. Ein angesehener Bürger der Stadt wird erhängt aufgefunden. Doch die Ermittlungen deuten auf einen Mordfall hin. Felicitas entdeckt Verbindungen zwischen den beiden Toten, die bis in die feine Gesellschaft Frankfurts reichen. Scheinbar war der reiche Geschäftsmann ein Frauenheld und hat so manche junge Frau aus der niederen Gesellschaft unglücklich gemacht.
Meine Meinung:
Mehr ein historischer Roman als ein Kriminalroman, da der Großteil der Handlung eigentlich die damalige Zeit und Gesellschaft beschreibt. Die Kriminalhandlung ist ehr zweitrangig. Anfangs musste ich mich erstmal an die ungewohnte Sprache gewöhnen (die höheren Herrschaften sprechen die niederen in der dritten Person Singular an), aber dann hat es mich gepackt und ich fand es schon allein ziemlich spannend, Felicitas im Frankfurt des frühen 19. Jahrhunderts zu begleiten - selbst wenn sie gerade mal nicht auf der Suche nach der Geliebten des toten Geschäftsmanns und dessen Mörder war.
Die Lösung der Geschichte habe ich schon früh geahnt, was aber dem Lesevergnügen keinen Abbruch getan hat. Ich werde mir auf jeden Fall den zweiten Teil mit der emanzipierten Felicitas Faber "Ein Netz so fein gesponnen" besorgen. Sollte jemand einen anderen historischen (Kriminal)Roman aus dieser Zeit empfehlen können, würde ich mich freuen davon zu erfahren.
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Erster Satz:
"Meine Herren", Doktor Faber zupfte sich die Ärmelschoner an den Handgelenken zurecht und rückte seine große graue Wachstuchschürze gerade, "wir haben vor uns die Leiche einer noch nicht identifizierten jungen Frau zwischen siebzehn und zwanzig Jahren."
Letzter Satz:
Die Damen applaudierten, als er Felix in den Arm nahm und küsste.
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Mein Rating:
(Heyne Verlag, 317 Seiten)
Kurzbeschreibung:
Dr. Faber muss eine junge Frau obduzieren, die völlig überraschend gestorben ist. Felicitas, seine Frau, schmuggelt sich in den Obduktionssaal und versteckt sich dort. Sie ist chronisch neugierig und will wissen, was mit der Frau passiert ist. Es stellt sich heraus, dass die Tote im dritten Monat schwanger war und Opfer einer unsachgemäßen Abtreibung geworden ist. Für Felicitas ein Grund, die Sache weiter zu verfolgen. Während sie mit ihrem Mann eine Aufführung von Mozarts "Don Giovanni" sieht, kommt es zu einem zweiten Todesfall. Ein angesehener Bürger der Stadt wird erhängt aufgefunden. Doch die Ermittlungen deuten auf einen Mordfall hin. Felicitas entdeckt Verbindungen zwischen den beiden Toten, die bis in die feine Gesellschaft Frankfurts reichen. Scheinbar war der reiche Geschäftsmann ein Frauenheld und hat so manche junge Frau aus der niederen Gesellschaft unglücklich gemacht.
Meine Meinung:
Mehr ein historischer Roman als ein Kriminalroman, da der Großteil der Handlung eigentlich die damalige Zeit und Gesellschaft beschreibt. Die Kriminalhandlung ist ehr zweitrangig. Anfangs musste ich mich erstmal an die ungewohnte Sprache gewöhnen (die höheren Herrschaften sprechen die niederen in der dritten Person Singular an), aber dann hat es mich gepackt und ich fand es schon allein ziemlich spannend, Felicitas im Frankfurt des frühen 19. Jahrhunderts zu begleiten - selbst wenn sie gerade mal nicht auf der Suche nach der Geliebten des toten Geschäftsmanns und dessen Mörder war.
Die Lösung der Geschichte habe ich schon früh geahnt, was aber dem Lesevergnügen keinen Abbruch getan hat. Ich werde mir auf jeden Fall den zweiten Teil mit der emanzipierten Felicitas Faber "Ein Netz so fein gesponnen" besorgen. Sollte jemand einen anderen historischen (Kriminal)Roman aus dieser Zeit empfehlen können, würde ich mich freuen davon zu erfahren.
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Erster Satz:
"Meine Herren", Doktor Faber zupfte sich die Ärmelschoner an den Handgelenken zurecht und rückte seine große graue Wachstuchschürze gerade, "wir haben vor uns die Leiche einer noch nicht identifizierten jungen Frau zwischen siebzehn und zwanzig Jahren."
Letzter Satz:
Die Damen applaudierten, als er Felix in den Arm nahm und küsste.
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Mein Rating:
Ninari - 22. Mär, 09:23