Krimi

Donnerstag, 12. Juni 2008

"Grabesstimmen" von Charlaine Harris

Harris "Grabesstimmen" von Charlaine Harris
(Originaltitel: Grave Sight, DTV Verlag, 287 Seiten)


Kurzbeschreibung:
Die junge Harper Connelly ist gewissenhaft, ehrlich, loyal - und in den Augen der meisten Menschen ziemlich seltsam. Denn seit sie als Teenager einmal vom Blitz getroffen wurde, hat Harper eine ungewöhnliche Gabe: Sie kann Tote finden und deren letzte Momente nacherleben. Diese Gabe hat sie zum Beruf gemacht - ganz normal für eine Dienstleistungsgesellschaft, meint sie, aber die Leute, denen sie bei ihrer Arbeit begegnet, sehen das oft anders.
Gemeinsam mit ihrem Stiefbruder, Manager und Bodyguard Tolliver fährt sie in eine Kleinstadt in Arkansas, um nach einem verschwundenen Mädchen zu suchen. Diese Aufgabe ist schnell erledigt, doch die Stadt anschließend wieder zu verlassen ist nicht ganz so einfach. Tolliver wird unter einem fadenscheinigen Vorwand verhaftet, und auf einmal ist Harpers Leben in Gefahr. Ganz eindeutig stimmt etwas nicht in Arkansas.


Meine Meinung:
Da ich ja ein riesen Fan der Sookie Stackhouse Serie bin, musste ich natürlich auch diese neue Mystery-Krimi-Reihe von Charlaine Harris ausprobieren. Hierbei geht es zwar auch um eine junge Frau mit einer besonderen Gabe, allerdings ist das auch schon die größte Gemeinsamkeit. Mystery ist eigentlich auch nur Harper's Gabe, Tote aufspüren und ihre Todesursache erfühlen zu können. Ansonsten ist der Roman ein schöner normaler Krimi.

Die erdrückende Kleinstadtatmosphäre, wo jeder jeden kennt und jeder irgendwie mit dem anderen verwandt ist, kommt sehr gut rüber. Harper ist sehr sympatisch und keine Superhelding - im Gegenteil, sie leidet immer noch unter ihrer schweren Kindheit und dem Blitzschlag, ist psychisch angeschlagen und auf die Unterstützung ihres Bruders angewiesen. Die Geschichte ist anfangs etwas stockend, was aber meiner Meinung nach vor allem daran liegt, dass die Hauptpersonen Harper und Tolliver erstmal eingeführt werden müssen.

Die Krimihandlung fand ich sehr gut gemacht, ich war mir bis kurz vor Schluss nicht 100prozentig sicher, wer der Mörder war. Ich denke, ich werde die Harper Connelly Reihe auf jeden Fall weiterverfolgen.
Fazit: Mit Sookie nicht zu vergleichen, aber trotzem ganz nett und vielversprechend.

* * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * *

Erster Satz:
Die stummen Zeugen liegen überall.

Letzter Satz:
"Oh ja", sagte ich, und vor uns öffnete sich die Straße nach Memphis. "Sie merken es."


* * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * *

Mein Rating: Note31

Sonntag, 11. Mai 2008

"Kalter Grund" von Eva Almsstädt

kalter-grund„Kalter Grund“ von Eva Almstädt
(Bastei Lübbe Verlag, 269 Seiten)

Kurzbeschreibung:
Ein mysteriöser Dreifachmord auf einem abgelegenen Bauernhof versetzt die Bewohner eines holsteinischen Dorfes in Angst. Für Pia Korittki, neue Kommissarin bei der Lübecker Mordkommission, soll dieser Fall zur Bewährungsprobe werden. Als während der Ermittlungen auch noch ein sechzehnjähriges Mädchen spurlos verschwindet, wird die Zeit knapp. Und Pia erkennt, dass sich hinter der Fassade ländlicher Wohlanständigkeit abgrundtiefer Hass und verbotene Leidenschaften verbergen.

Meine Meinung:
Auf diese Krimireihe bin ich beim Stadtbummel in Lübeck gestoßen und hatte das Buch nach einem Abend und einem Strandtag durch. Ich hatte zuvor noch nie von der Autorin gehört, bin jetzt aber so begeistert, dass ich mir ganz sicher auch noch die weiteren Krimis dieser Reihe zulegen werde. Die Hauptperson Pia Korittki ist sehr sympatisch und menschlich, ihr Verhalten in jedem Moment absolut nachvollziehbar. Den Krimiplot an sich fand ich auch sehr spannend. Bis zum Schluss ist man sich nicht absolut sicher, wer denn nun der Mörder ist.

Das Buch beginnt mit der Entdeckung der Leichen und die Perspektive der Geschichte wechselt immer mal wieder zwischen den verschiedenen Dorfbewohnern. Da die getötete Familie nicht sehr beliebt im Ort war, gibt es mehrere Verdächtige, was es Kommissarin Korittki nicht leichter macht. Die hat nämlich eigentlich schon genug damit zu tun ihre Stellung in der neuen Abteilung zu behaupten und irgendwie mit ihrem neuen Partner Marten Unruh klarzukommen, der sich gar nicht erst die Mühe macht, seine Abneigung gegen die neue Kollegin zu verstecken. Dazu kommen noch die Probleme in ihrer Beziehung mit ihrem Freund Robert.



* * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * *

Erster Satz:
Über Nacht waren die Temperaturen in Ostholstein unter den Gefrierpunkt gesunken.

Letzter Satz:
Das Ergebnis der Obduktion lautete: Tod durch Ertrinken.


* * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * *

Mein Rating: note2-1

Donnerstag, 1. Mai 2008

"Tod auf dem Jakobsweg" von Petra Oelker

Oelker"Tod auf dem Jakobsweg" von Petra Oelker
(Rowohlt Verlag, 384 Seiten)


Kurzbeschreibung:
Einmal nur Urlaub vom norddeutschen Regen! Journalistin Leo Peheim geht auf Wanderschaft quer durch Spaniens Norden. Der Jakobsweg verheißt nicht nur körperliche, sondern auch spirituelle Ertüchtigung. Weite Landschaften, Sonne, alte Kunst und eine nette Reisegesellschaft Erholung pur. Wären da nicht dieser Unfall eines Mitreisenden gleich am zweiten Tag und der plötzliche Tod eines Hostalwirtes. Unfälle? Leo wittert Mord. Umso mehr, als sich einige Mitglieder ihrer Reisegruppe seltsam verhalten. Spätestens am Ziel, in Santiago de Compostela, weiß sie, dass auch Neugier mörderisch gefährlich sein kann.


Meine Meinung:
Tod auf dem Jakobsweg war mein erstes Buch der Autorin und ihr Schreibstil hat mir sehr gut gefallen. Anfangs werden alle Personen der Reisegruppe ein bisschen vorgestellt, dann passiert der Unfall und der Rest der Geschichte behandelt dann Leo's Suche nach dem Täter. Außerdem erfährt man mehr über das Unfallopfer und seine Freundin und schon bald findet man sich in einem Art "Wer hat's getan-Krimi" á la Agatha Christie wieder.

Unterbrochen wird die Motiv- und Tätersuche von Beschreibungen des eigentlichen Jakobwegs. Fast jede Etappe wird ausführlicher Beschrieben inklusive Informationen über Gebäude und Geschichte. Das hat mich persönlich aber nicht weiter gestört, da ich mich generell für den Jakobsweg interessiere. Manchen Leser mögen diese Stellen allerdings zu detailiert sein und die Krimihandlung stören.

Tod auf dem Jakobsweg ist sicher nicht der spannenste Krimi, den ich je gelesen habe, dennoch war der Krimiplot ganz nett und die ganze Jakobsweg-Atmosphäre hat mich dafür wieder reichlich entschädigt.

* * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * *

Erster Satz:
Die Nächte waren kalt hier oben.

Letzter Satz:
Und nun: Buen Camino!


* * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * *

Mein Rating: Note31

Freitag, 21. März 2008

"Die Schönheit der toten Mädchen" von Boris Akunin

akunin4„Die Schönheit der toten Mädchen“ von Boris Akunin
(ATV Verlag, 220 Seiten)


Kurzbeschreibung:
Moskau 1889: Eine Prostituierte wurde ermordet, zugegeben, auf besonders brutale Weise. Dass Fandorin, Sonderbeauftragter des Gouverneurs von Moskau, aber gleich Jack the Ripper, den berüchtigten Londoner Serienkiller, in Russland vermutet, ist wohl ziemlich übertrieben. Und dass er deshalb den Gouverneur bittet, den Osterbesuch des Zaren in der Stadt abzusagen, geht entschieden zu weit. Doch weitere grausame Morde scheinen Fandorins Theorie zu bestätigen. Zusammen mit seinem Assistenten Anissi Tulpow wird er zur Unterstützung der Polizei hinzugezogen – und die Zeit ist knapp. Sollte der Serienmörder bis Ostersonntag nicht gefasst sein, werden in Moskau Köpfe rollen.


Meine Meinung:
Wie alle Fandorin Romane weist auch dieser Krimi mit einer tollen Sprache auf. Zwei Drittel des Buches begleitet der Leser vor allem Fandorins Assistenten Tulpow bei dessen Ermittlungen und von Fandorin selbst lesen wir nicht sehr viel. Zum Ende hin dramatisieren sich die Ereignisse dann allerdings und Fandorin muss in gewohnt kluger Art den Fall zu Ende bringen. Es ist mir bei Akunin’s Büchern schon einmal so gegangen, dass ich mich von der blumigen Sprache ablenken lassen habe und urplötzlich etwas dermaßen Schreckliches passiert, mit dem ich nie gerechnet hätte. Auch in diesem Buch ist es wieder passiert und ich bin immer noch nicht drüber hinweg… (mehr wird nicht verraten!).


Weitere Fandorin-Rezensionen:
- "Der Tod des Achill"
- "Russisches Poker"


* * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * *

Erster Satz:
Erast Fandorin, dem Beamten für Sonderaufträge beim Moskauer Generalgouverneur, Träger russischer und ausländischer Orden, drehte sich der Magen um.

Letzter Satz:
„Nehmen Sie es nicht so schwer, Erast Petrowitsch!“ sagte Angelina. „Hören Sie? Christ ist auferstanden!“


* * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * *

Mein Rating: note2

Mittwoch, 20. Februar 2008

"Ein Fallschirm für Mma Ramotswe" von Alexander McCall Smith

motswe "Ein Fallschirm für Mma Ramotswe" von Alexander McCall Smith
(Originaltitel: "The full cupboard of life", Ehrenwirth Verlag, 269 Seiten)


Kurzbeschreibung:
Mma Ramotswe, die liebenswürdige Privatdetektivin aus Botswana muss ihrem langjährigen Verlobten, dem Besitzer von Tlokweng Road Speedy Motors, Mr. J.L.B. Matekoni, zur Seite stehen. Als er von der Leiterin eines Waisenhauses mit dem Vorschlag überrumpelt wird, bei einer Wohltätigkeitsveranstaltung mit einem Fallschirm abzuspringen, sind ihre Menschenkenntnis und ihr Ideenreichtum gefragt. Denn der schüchterne Mr. Matekoni will sich auf gar keinen Fall vom Himmel stürzen.
Zudem muss sie noch für eine Klientin herausfinden, welcher ihrer drei Freier sie wirklich liebt und nicht nur auf ihren Reichtum aus ist.


Meine Meinung:
Auch der fünfte Roman über Mma Ramotswe und ihre Freunde hat mir wieder sehr gut gefallen. Es passiert zwar im ganzen Buch nichts wirklich Aufregendes, dafür ist es wunderschön die naiven Weisheiten von Mma Ramotswe und ihren Freunden zu lesen. Würde jeder so denken, wäre die Welt um einiges besser.
Endlich treten Mma Ramotswe und Mr. J.L.B. Matekoni auch vor den Traualtar!
Wer spannungsgeladene Action sucht, wird dieses Buch nicht mögen, aber für zwischendurch ist auch ein solches Buch sehr schon zu lesen.

* * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * *

Erster Satz:
Precious Ramotswe saß an ihrem Schreibtisch in der No. 1 Ladies' Detective Agency in Gaborone.

Letzter Satz:
Dann standen sie und Mr. J.L.B. Matekoni auf und wanderten durch die Menge zu der Stelle, wo die Kinder weitere Tische aufgestellt hatten, und wo jetzt, wie durch ein Wunder, als befände man sich in Kanaan in Galiläa, die Hausmütter große Teller und Platten mit Speisen für das große Hochzeitsessen aufgestellt hatten.


* * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * *

Mein Rating: note2

Freitag, 14. Dezember 2007

"The Samurai's Daughter" von Sujata Massey

massey "The Samurai's Daughter" von Sujata Massey
(Harper Collins Verlag, 304 Seiten)


Kurzbeschreibung:
Auf dem Weg von Washington D.C. zurück nach Tokio macht Rei in San Francisco halt, um Weihnachten mit ihren Eltern zu verbringen und ein paar Recherchen über ehemalige Familienwertstücke einzuholen. Ihr schottischer Freund, der Anwalt Hugh Glendinning ist derweil in einen neuen Fall involviert, bei dem er die während des Zweiten Weltkriegs von großen Firmen zu Sklavenarbeit gezwungenen Opfer vertritt. Die Festlichkeiten nehmen ein jehes Ende, als die Frau, die Hugh in der Stadt befragen soll, ermordet wird; Rei einige brisante Informationen über die Rolle ihrer eigenen Familie während des Krieges herausfindet und die junge ruhige Austauschstudentin, die zur Zeit bei ihren Eltern lebt, spurlos verschwindet. Alle Spuren scheinen nach Tokio zu führen, wohin Rei zurückkehrt, in der Hoffnung dort eine Lösung für die Probleme zu finden. Aber schon bald finden sich Rei und Hugh in dunkle Geschäfte verwickelt wieder, die zu ihrer Abschiebung zurück nach San Francisco führen.


Meine Meinung:
Hach, war das wieder schön nach so langer Zeit (fast ein Jahr) mal wieder ein Buch von Sujata Massey zu lesen!! Diesmal spielt der Krimi zuerst in San Francisco und nach ca. einem Drittel des Buches wird die Geschichte in Tokio fortgesetzt. Man lernt auch wieder viel über die japanische Kultur. In diesem Buch wird auch besonders Rei's Hin- und Hergerissenheit zwischen der amerikanischen und japanischen Kultur klar. Wie in jedem Buch wird auch diesmal ein bestimmtes Thema angegangen (in den bisherigen Romanen waren das bisher u. a. Mangas, Teezeremonien, Blumengestecke und Kimonos), nämlich die dunkle Geschichte Japans während des Zweiten Weltkriegs. Der Krimi an sich ist wie immer sehr spannend und ich freue mich schon riesig auf den nächsten Roman mit Rei und Hugh.
Fazit: Super Unterhaltung und sehr lehrreich, wenn man sich für Japan interessiert!

* * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * *

Erster Satz:
"Way to salty. I bet the chief used instant dashi powder."

Letzter Satz:
What mattered were the people I loved.


* * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * *

Mein Rating: note2-1

Dienstag, 16. Oktober 2007

"Russisches Poker" von Boris Akunin

akunin2 "Russisches Poker" von Boris Akunin
(Aufbau Taschenbuch Verlag, 192 Seiten)


Kurzbeschreibung:
Hat Fandorin, inzwischen Hofrat und Beamter für Sonderaufträge beim Generalgouverneur von Moskau, nun doch seinen Meister gefunden? In Moskau geht ein Betrüger um, der sich "Piekbube" nennt, die gerissensten Gaunerstücke inszeniert und vor nichts zurückschreckt, wenn sich nur ordentlich Geld scheffeln lässt. Er scheint Fandorin, was Tricks, Einfälle und Verkleidungskünste angeht, durchaus ebenbürtig und entwischt dem Hofrat mehrmals. Von Fandorin und seinem Team wird höchster Einsatz verlangt bei diesem Pokerspiel.

Meine Meinung:
Dieser Fandorin-Roman war ausnahmsweise mal ziemlich kurz, aber trotzdem sehr gut geschrieben! Fandorin stellt zusätzlich zu seinem japanischen Diener noch den glückslosen, aber sehr sympatischen Anissi als Assistenten ein. Es gibt wieder zwei Handlungstränge, die sich je Kapitel abwechseln: einmal aus Sicht von Anissi und einmal aus Sicht des Piekbuben. Dieser kann mit viel Einfallsreichtum sogar Fandorin und sein Team hinters Licht führen. Ich musste mehr als einmal ziemlich schmunzeln und habe die schöne Sprache wie immer sehr genossen! Ein Top-Krimi!

* * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * *

Erster Satz:
Auf der ganzen Welt gab es keinen unglücklicheren Menschen als Anissi Tulpow.

Letzter Satz:
"Halt! Halt!" rief Anissi und stürzte hinterher, aber konnte er den Wagen noch einholen? Wozu auch?


* * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * *

Mein Rating: note2-1

Freitag, 31. August 2007

"Die Braut im Schnee" von Jan Seghers

Seghers "Die Braut im Schnee" von Jan Seghers
(Krimi, Rowohlt Verlag, 478 Seiten)

Kurzbeschreibung:
Eine junge Zahnärztin ist ermordet worden. Der Täter hat die Leiche auf widerwärtige Weise zur Schau gestellt. Der Frankfurter Kommissar Robert Marthaler übernimmt den Fall zusammen mit seinem Team, doch Spuren gibt es so gut wie keine. Nach einem Streit mit seinem Chef wird Marthaler suspendiert und seine Kollegen fahnden alleine nach einem vorbestraften Fotografen, der als Täter in frage kommt.
Seine Suspendierung nutzt Marthaler um seine Beziehung mit Tereza wieder in Ordnung zu bringen, doch kurz nach seinem Dienstantritt ein paar Wochen später, ereignet sich ein zweiter Mord in der gleichen Handschrift. Doch diesmal gibt es einen Zeugen, der sich nun in großer Gefahr befindet.

Meine Meinung:
Das war mal wieder ein richtig toller deutscher Krimi. Mir ist zwar Kommissar Marthaler immer noch nicht richtig sympatisch (wie kann man nur so unsensibel mit einer jungen Zeugin umgehen, nee, nee...), aber der diesmal behandelte Fall war wirklich spannend und ich habe erst ganz zum Schluss erraten können, wer denn nun tatsächlich der Täter war. Auch die vielen Ortsbeschreibungen in Frankfurt haben mich nicht gestört - im Gegenteil: Ich wohne jetzt schon sechs Jahre im Rhein-Main Gebiet, aber von den Eschbacher Klippen und die Schwanheimer Dünen hatte ich noch nie etwas gehört. Dort werden wir nun bestimmt in naher Zukunft mal einen Auflug hin unternehmen.

* * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * *

Erster Satz:
Als die Zahnärztin Gabriele Hasler am Nachmittag des 11. November hörte, wie ihre Sprechstundenhilfe die Praxistür hinter sich ins Schloss zog, wurde sie, wie schon mehrfach in den vergangenen Tagen, von einer unerklärlichen Unruhe erfasst.

Letzter Satz:
Und rollten lachend den schneebedeckten Abhang hinunter.


* * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * *

Mein Rating: note2

Freitag, 22. Juni 2007

"Der Tod des Achill" von Boris Akunin

Akunin "Der Tod des Achill" von Boris Akunin
(Aufbau Taschenbuch Verlag, 409 Seiten)


Kurzbeschreibung:
Moskau 1882. Nach sechs Jahren Dienst beim russischen Botschafter in Japan kehrt Fandorin mit seinem Diener Masa wieder in seine Heimat zurück. Sogleich wird er mit dem Tod seines alten Freundes General Sobolew konfrontiert. Erste Ermittlungen führen zu einer Dame deutscher Herkunft. Wollten die Deutschen den berühmten General, der die Türken besiegte, ausschalten und so Rußland schwächen? Oder gibt es auch in Rußland Kräfte, die ihn fürchten?


Meine Meinung:
Dies war jetzt schon mein vierter Fandorin Roman und es hat wieder viel Spass gemacht. Die altmodische (teilweise auch sehr ironische) Sprache finde ich einfach total toll - auch wenn sie sich nicht so schnell weglesen lässt. Das muss man aber auch gar nicht; ist ja viel schöner wenn man den Roman richtig genießen kann. Einzig die vielen verschiedenen russichen Namen habe mich am Anfang etwas irritiert.

Der Tod des Achill ist diesmal ganz anders aufgebaut als seine Vorgänger. In der ersten Hälfte des Buches erfährt man vom Mord an Sobolew und begleitet Fandorin bei den Ermittlungen. Es gibt mehrere spannende Wendungen und dann steht Fandorin vor der Tür des Mörders und klopft an. - SCHNITT - Im zweiten Teil des Buches wird uns über fast 180 Seiten lang die Lebensgeschichte des Mörders erzählt und wir erfahren, wie er den Mord an Sobolew ausgeführt hat. Die Erzählung ended in dem Moment, in dem Fandorin an seine Tür klopft. - SCHNITT - Und im dritten und letzten Teil, der nur etwa 20 Seiten einnimmt, treffen beide Erzählstränge aufeinander und der Mordfall wird gelöst. Einfach super!!

* * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * *

Erster Satz:
Der Frühzug aus Sankt Petersburg, eben am Perron des Bahnhofs Nikolajewskaja zum Stillstand gekommen, war noch nicht aus den Rauchschwaden der Lokomotive hervorgetaucht, die Wagenschaffner hatten kaum Zeit gehabt, die Trittbretter auszuklappen, da kam aus der ersten Klasse schon ein junger Mann auf den Bahnsteig gesprungen, dessen Äußeres sofort ins Auge fiel.

Letzter Satz:
Auf den Ärmsten wartete eine schwere Prüfung.


* * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * *

Mein Rating: note2-1

Samstag, 2. Juni 2007

"Das Todeskreuz" von Andreas Franz

franz "Das Todeskreuz" von Andreas Franz
(Droemer Knaur Verlag, 517 Seiten)


Kurzbeschreibung:
Die Staatsanwältin Corinna Sittler wird grausam verstümmelt in ihrem Haus aufgefunden. In ihrem Mund entdeckt Julia Durant einen Zettel mit den Worten: »Confiteor - Mea Culpa«. Ein Ritualmord? Oder war Rache das Motiv für die brutale Tat? Denn Corinna Sittler war nicht die untadelige Staatsanwältin, für die alle sie gehalten haben: Sie hat in mindestens drei Fällen das Recht gebeugt. Da geschieht in der Nähe von Offenbach ein Mord, der dieselbe Täterhandschrift aufweist, und diesmal ist ein Richter das Opfer. Peter Brandt, der zuständige Kommissar, setzt sich mit Julia Durant in Verbindung - und muss nun widerwillig mit der Frankfurterin zusammenarbeiten.



Meine Meinung:
Ich habe fast alle bisher erschienenen Frankfurt- und Offenbach-Krimis von Andreas Franz gelesen und muss gestehen, dass mir Frau Durant von Buch zu Buch (oder sollte ich sagen mit jedem Salamibrot mit Tomatensuppe und jedem Badewannenbesuch mit Dosenbier) unsympatischer wurde, während ich Herrn Brandt ganz gerne mag. Im neuen Buch ermitteln die beiden also jetzt ausnahmsweise mal zusammen und das gefällt mir richtig gut.

Die Opfer gehören - wie gewohnt - der feinen Gesellschaft des Rhein-Main-Gebiets an und hatten alle Dreck am Stecken. Nach kurzer Zeit bemerken die Ermittler einen Zusammenhang mit zwei anderen Mordfällen von vor über 10 Jahren, die bis heute nicht gelöst sind und bei deren "Nichtaufklärung" die drei jetzigen Opfer ihre Finger im Spiel hatten.
Außerdem tut sich eine Menge im Privatleben der Ermittler, was teilweise spannender ist als die Beschreibungen der Ermittlungsarbeit, die ein paar Längen aufweisen.
Alles in allem nette Unterhaltung!


*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~

Erster Satz:
Julia Durant hatte trotz Bereitschaftsdienst ein ruhiges, wenn auch nicht geruhsames Wochenende hinter sich.

Letzter Satz:
Die Seele baumeln lassen und keinen Gedanken an Frankfurt verschwenden.


*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~


Mein Rating: Note31

NinasCorner

Meine Welt der Bücher

Archiv

Mai 2024
Mo
Di
Mi
Do
Fr
Sa
So
 
 
 1 
 2 
 3 
 4 
 5 
 6 
 7 
 8 
 9 
10
11
12
13
14
15
16
17
18
19
20
21
22
23
24
25
26
27
28
29
30
31
 
 
 
 
 

Mein SUB:

Ich lese gerade:

Goodsread

2012 Reading Challenge

2012 Reading Challenge
Nina has read 10 books toward her goal of 35 books.
hide

Aktuelle Beiträge

Umzug!
Hallo ihr Lieben! Ich habe mich nun doch entschlossen,...
Ninari - 13. Mär, 14:23
Leseliste 2011
Januar "Cross Rhodes" von Dustin Rhodes (Biografie) "Black...
Ninari - 12. Mär, 07:54
Mein SUB
Mein aktualisierter SUB steht momentan bei 79 ungelesenen...
Ninari - 12. Mär, 07:29
Autoren von A bis Z
Um die Übersicht zu erleichtern, habe ich hier nochmals...
Ninari - 20. Nov, 14:49
"Schneemann" von Jo Nesbo
"Schneemann" von Jo Nesbo (Originaltitel: Snomannen,...
Ninari - 20. Nov, 14:48

Awards

Suche

 

Status

Online seit 6302 Tagen
Zuletzt aktualisiert: 23. Mai, 11:25

Credits


Abenteuer
Autoren A bis Z
Büchertagebuch
Datenschutz
Fakten & Zahlen
Fantasy
Frauenromane
Hist. Romane
Kino
Krimi
Persönliches
Reise & Kultur
Sonstige Romane
Stöckchen
SUB
SUB - Non-Fiction
... weitere
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren